Rückblicke

der 3. Freitag am Natufreundehaus

Frankfurter Flughafenausbau – Eine unendliche Geschichte


Aus der Main-Spitze vom 24.11.2014

Dirk Treber und Walter Keber zeigen im Naturfreundehaus Bilder aus 30 Jahren Protestb gegen den Flughafenausbau
Von Yannik Hase

„Frankfurter Flughafenausbau – Eine unendliche Geschichte“ hieß es am Freitagabend im Naturfreundehaus, als Dirk Treber, Vorsitzender der Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF), und der Journalist Walter Keber dort einen mit vielen Bildern untermalten Vortrag hielten. Er umspannte die Protestbewegung „von der Startbahn West zur Landebahn Nordwest und Airport City“, also von den 1970er Jahren bis hin zu aktuellen Entwicklungen aus diesem Monat.

Die beiden Autoren beschäftigen sich mit dem Thema schon seit Jahrzehnten. Der Diplom-Soziologe Dirk Treber war zu Startbahn-Zeiten einer der BI-Sprecher und einer der ersten Grünen-Landtagsabgeordneten in Hessen, wohingegen Keber als Redakteur der „Frankfurter Rundschau“ und später als Freier Journalist über den Konflikt berichtete.

So präsentierten sie vor rund 30 Gästen und Naturfreunden aktuelle Ergebnisse der Norah-Studie, die zum Teil vom Land Hessen und zum Teil vom Flughafenbetreiber Fraport finanziert wurde und die Auswirkungen von Fluglärm auf betroffene Menschen untersuchen sollte. Die Studie läuft über fünf Jahre und die vollen Ergebnisse werden nächsten Herbst bekannt gegeben.

Norah-Studie

Ein Teil allerdings, bei dem es um die Auswirkungen auf das Lernverhalten von Kindern geht, wurde bereits veröffentlicht. „Ein wichtiges Ergebnis ist, dass Schulkinder, die ständigem Fluglärm ausgesetzt sind, in ihrer Lese- und Lernkompetenzfähigkeit zwei bis drei Monate hinter Schülern zurück sind, die keinen Fluglärm ausgesetzt sind“, sagte Keber. An der Studie der TU Kaiserslautern haben 29 Schulen und über 1200 Schüler im Rhein-Main-Gebiet teilgenommen.

„Die Schulleitung der besonders betroffenen Pestalozzischule in Raunheim hat schon bei der Landesregierung vorgesprochen“, erklärte Treber. „Es ist wichtig, dass den Ergebnissen der Studie viel öffentliche Aufmerksamkeit zukommt und dass Betroffene ihre zuständigen Politiker fragen, wie sie diese entstehenden Rückstände bei den Kindern beheben wollen, um die Ministerien zu fordern“. Auch die an der Studie teilnehmenden Lehrkräfte beschweren sich, dass der Lärm erheblich störe. An der Studie gebe es jedoch noch einige Kritikpunkte, die weiter erläutert und erforscht werden müssten, erklärte Keber.

Im Rest des Vortrages, in dem viel zwischen den Protesten von heute und denen gegen die Startbahn West vor etwa 30 Jahren verglichen wurde, erkannten viele der Veteranen der Naturfreunde alte Wegbegleiter, wichtige Figuren und manchmal auch sich selbst auf den Bildern, was oft für Heiterkeit sorgte oder zu Schwelgen in Erinnerung führte. Als die beiden Autoren Bilder von der Airport City und den neuen modernen Gebäuden zeigten, resümierten sie: „Das sieht fast schon aus wie Science-Fiction. Aber ist das wirklich die ‚schöne neue Welt‘?“.

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